Der Bouvier des Flandres – eine holländisch-belgische Hunderasse mit Format
Im Westen Europas liegen die so genannten Benelux-Staaten. Das ist eine länderübergreifende Bezeichung für Belgien, Niederlande (Holland), Luxemburg. Denkt man an Holland denkt man an Tulpen. Ein weiteres landläufiges Bild ist eine flache Landschaft bis zum Meer mit sanft ansteigenden Deichen. Denkt man an Luxemburg, so fällt einem das mittlerweile durchlöcherte Bankgeheimnis ein. Denkt man an Belgien, so fällt einem Brüssel und das Atomium ein. Aber auch für Hundefreunde hat das flache Land am Meer etwas zu bieten: die imposante Hunderasse „Bouviers des Flandres“. Geschichte und Herkunft des Bouviers des Flandres Man vermutet, dass die Spanier während des so genannten achtzigjährigen Krieges ab 1579 den Ahnen der Bouviers mitbrachten und bekannt machten. Zuchtmäßig stammt der Bouvier des Flandres aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Seitenlinie der Mastiffs ab. Die Mastiff-Rasse zeichnet sich durch außerordentliche Körpergröße aus und gehört zur Körper und Gestalt Familie der Molosser (doggenartige Hunde). Sie ist eine der größten Hunderassen und kann schon mal über 90 kg Körpergewicht erreichen. Die Widerristhöhe (= der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken) beträgt zeitweise über 80 cm, was den Mastiffs den entsprechenden Respekt verschafft. Durch diese Beeinflussung hat der Bouvier vermutlich die sehr ordentlichen Körpermaße bekommen. Die ideale Bouvier-Widerristhöhe beträgt beim Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI) bei Rüden etwa 65 cm, bei Hündinnen 62 cm. Die FCI führt den Bouvier in der Gruppe 1, Sektion unter der Nummer 191. Das Fell dieses Kraftpakets ist langhaarig und meist dunkel ins Graue gehend. Einsatz Ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten nach war die Rasse der Bouvier des Flandres als Treibhund eingesetzt. Das bedeutete, dass der Bouvier ausdauernd Herden zum Bestimmungsort trieb. Seine unbändige Kraft, Zuverlässigkeit und Ausdauer ermöglichte auch den Einsatz als Zughund für Boote auf den zahlreichen Kanälen des Landes. Seine Intelligenz prädestinierte den Allrounder zum Schutz- und Hofhund. Die Polizei in den Benelux-Staaten schätzt ihn deshalb auch als Diensthund. Vor allem die Diensthunde-Verwendung macht zur Bedingung, dass diese Hunderasse ein ausgeglichenes Wesen und vor allem wenig Aggressionsbereitschaft besitzt. Trotzdem spricht man davon, dass der Bouvier des Flandres manchmal etwas eigenwillig auf Personen reagiert, die nicht zu seinen direkten Bezugspersonen zählen. Daher ist der Bouvier - oder auch liebevoll „Buff“ genannte Hund - nur erfahrenen Hundehaltern zu empfehlen. Aus diesem Grunde ist es auch ratsam, sich vor der Anschaffung Literatur über den Bouviers des Flandres zu beschaffen, sich auf Ausstellungen und Wettbewerben umzusehen und mit Züchtern ins Gespräch zu kommen.
© * Foto oben: Hund am Strand, Marinini | Dreamstime.com |